„LASS LOS!“ ruft es aus allen Richtungen. Als wäre es das Allheilmittel für und gegen alles. Eines Tages werden wir immun sein und einfach resignieren. Trotzig.
Wie ein kleines Kind.
Ist resignieren der richtige Impuls, um loszulassen? Loslassen funktioniert nicht auf Kommando. Resignieren schon.
Loslassen ist ein komplexer Prozess, indem man sich sich selbst stellt – Schritt für Schritt, Schicht um Schicht, destillieren, neu fusionieren – und irgendwann nichts erwartend doch verdammt nochmal loslassen wird.
Noch viele werden sich auf der Suche nach innerer Freiheit die Füße auf dem Jakobsweg wund laufen, sich beim 1000sten Sonnengruß einen Bandscheibenvorfall einfangen (ich übrigens auch) oder fünf weitere Knirschschienen durchraspeln.
Selbst das beliebte Smoothiemaker-Prinzip wird dabei endgültig versagen. Rein mit den Anforderungen, wegmixen und was raus kommt ist stuhllockernd, aufpushend oder beruhigend. Fokussierend und effizient. Macht für immer frei, fit, geil und „natürlich schön“ überhaupt.
Solange hinter dem Loslassen – „Wenn ich erst einmal habe, dann darf ich sein“ – schlummert, wird sich der Krampf nicht lösen.
Zeit, sich zu fragen: Für wen verfolge ich mein Lebensziel überhaupt? Kann ich es kaum erwarten, dort angekommen zu sein oder habe ich Angst es zu erreichen? Keine Intensität ohne Risiko! (Anne Dufourmantelle, Buch: Lob des Risikos)
Radikal resignieren und freigeben was loslässt.